Gemeinsame Maßnahme startet im Februar / Grundhafter Straßenausbau und Leitungsneubau
Die Stadt Grimma und die Kommunalen Wasserwerke Grimma-Geithain (KWW) werden gemeinsam aktiv und beginnen im Februar mit dem grundhaften Straßenausbau im oberen Rappenbergring. Zwischen der Einmündung Oststraße und dem westlichen Straßenende werden außerdem die Trinkwasserleitung und der Mischwasserkanal erneuert. Der Stromanbieter MITNETZ plant zudem den Ersatz der vorhandenen Niederspannungsfreileitung und wird Erdkabel verlegen. In einer Anwohnerversammlung informieren die Beteiligten über das Vorhaben.
Den Anfang macht im Februar die Stadt, die zunächst eine Zuwegung schafft, damit sowohl die Anwohner während der Bauphase ihre Grundstücke erreichen, aber auch die Mitglieder der Gartensparte und des Hundesportvereins.
Die Trinkwasserleitung wird dann erst ab dem Frühjahr erneuert. Jens Glöckner kennt den Grund: „Wir bauen eine oberirdische Notwasserleitung, damit wir die Kunden des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain während der Bauphase jederzeit mit Trinkwasser versorgen können. Dafür müssen die Temperaturen aber über dem Gefrierpunkt liegen.“ Ansonsten könnte man die „Sommerleitung“ nicht zuverlässig betreiben, informiert der Projektleiter, der bei Veolia in Grimma beschäftigt ist.
Anders als bei der Trinkwasserleitung wird zur Erneuerung der Abwasserkanalisation kein „Bypass“ als Übergangslösung geschaffen. Solange gebaut wird, bleibt der alte Kanal in Betrieb und wird anschließend im Erdreich verpresst. Die bisherige Trinkwasserleitung muss aus Platzgründen jedoch aus dem Rohrgraben entfernt werden. Die neue Leitung wird einen sogenannten Stufengraben mit dem tiefer liegenden Abwasserkanal bilden.
Im oberen Teil des Rappenbergrings, konkret zwischen den Hausnummern 39 und 63, werden auf rund 260 Metern Länge sowohl die Trinkwasserleitung als auch der Mischwasserkanal erneuert. Handlungsbedarf ergebe sich in erster Linie aus dem Alter des bestehenden Versorgungsnetzes der KWW. Jens Glöckner schätzt, dass die Leitungen circa 90 Jahre alt sind. Entsprechend hoch sei die Gefahr für Rohrbrüche. Außerdem lösen sich vermehrt Ablagerungen, die zu einer Braunfärbung des Wassers führen können. „Das ist zwar nicht gesundheitsschädigend, aber auf Dauer auch nicht zumutbar“, erläutert der Projektleiter bei Veolia in Grimma.
Knapp 300.000 Euro investiert die KWW für die Erneuerung der Trinkwasserleitung und des Mischwasserkanals.“Für die Auswechslung bestehender Haus- und Grundstücksanschlüsse entstehen für die Anwohner keine Kosten“, sagt Lutz Kunath, Geschäftsführer des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain.
Den grundhaften Straßenausbau in Höhe von rund 270.000 Euro finanziert die Stadt Grimma zu 100 Prozent aus den pauschalen Zuweisungen für Instandsetzungs-, Erneuerungs- und Erstellungsmaßnahmen des Freistaates Sachsen. „Weil sich die Fahrbahn in einem sehr schlechten Zustand befindet, haben wir entschieden, nicht nur – wie bei solchen Bauvorhaben gängige Praxis – die Oberfläche abschließend wieder in einem ordnungsgemäßen Zustand herzustellen, sondern die Fahrbahn auf der gesamten Breite zu sanieren“, erklärt Tiefbauamtsleiter Jörg Böttger von der Stadtverwaltung Grimma.
Die Ausschreibung des Bauvorhabens lag in den Händen der Stadt Grimma. Die Baugenossenschaft Grimma setzte sich in diesem Verfahren durch und übernimmt sämtliche Arbeiten im oberen Drittel des Rappenbergrings, die voraussichtlich im August dieses Jahres abgeschlossen sein sollen.