Einmal von Grimma bis Schwerin
Rund 380 Kilometer Trinkwasser- und Abwasserleitungen ließ der VVGG seit 2004 erneuern, damit auch künftige Generationen mit Trinkwasser versorgt und deren Abwässer hygienisch entsorgt werden können / Weltwassertag am 22. März unter dem Motto „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“
Der Internationale Tag des Wassers widmet sich in diesem Jahr einem Motto, das sämtliche Facetten einer sicheren Trinkwasserversorgung und umweltgerechten Abwasserbehandlung beinhaltet: Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle.
“Für unsere Kunden”, betont Lutz Kunath, der Geschäftsführer des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain (VVGG), “ist es absolut selbstverständlich, den Wasserhahn aufzudrehen und jederzeit über einwandfreies Trinkwasser verfügen zu können. Genauso selbstverständlich ist es, sich nach dem Toilettengang keine Gedanken machen zu müssen, wie das Abwasser gereinigt wird.” Doch diese funktionierenden Strukturen der Daseinsvorsorge funktionieren längst nicht überall auf der Welt. “Der Weltwassertag ist in der Tat eine ideale Gelegenheit, das Bewusstsein darauf zu lenken”, ist Lutz Kunath überzeugt.
Doch so selbstverständlich der Kunde die Leistungen des VVGG nutzt, der sich dabei seit vielen Jahren auf das Know-how der Veolia Wasser Deutschland GmbH verlässt, so anspruchsvoll ist der tägliche Betrieb der Wasserwerke, Kläranlagen, Pumpstationen und Netze. “Wir sorgen mit unseren Mitarbeitern dafür, dass all diese Anlagen funktionieren und damit die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung rund um die Uhr gewährleistet sind. Das funktioniert nicht etwa automatisch auf Knopfdruck, obgleich die Automatisierung und Digitalisierung die Arbeit erleichtern”, weiß Kerstin Härtel, die Niederlassungsleiterin der Veolia Wasser Deutschland GmbH in Grimma.
“Wir können den Stand der Technik – und den damit verbundenen Anspruch unserer Kunden an die Qualität von Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung – nicht dauerhaft halten, wenn wir lediglich zusehen, wie unsere Infrastruktur altert”, erklärt Verbandsgeschäftsführer Lutz Kunath. Deshalb investiere man in Anlagen und Netze, vielmehr die Kommunale Wasserwerke Grimma-Geithain GmbH (KWW) tue dies. Der KWW gehören alle wasserwirtschaftlichen Anlagen. Der VVGG ist mehrheitlich an der KWW beteiligt (51 Prozent) und eine Partnerschaft mit Veolia eingegangen.
In den vergangenen 15 Jahren sind rund 80 Millionen Euro investiert worden, um die Infrastruktur zukunftsfähig zu machen. Davon flossen knapp 30 Millionen Euro in das Trinkwasserversorgungsnetz. Rund 35 Kilometer neue Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse wurden gebaut. Ca. 181 Kilometer des Trinkwassernetzes wurden insgesamt rekonstruiert. Noch mehr Geld steckte die KWW in den Neubau und die Rekonstruktion von Abwasseranlagen: 50 Millionen Euro. So wurden rund 77 Kilometer neue Kanäle gebaut und 80 Kilometer vorhandene Kanäle rekonstruiert.
Maßnahmen, die dringend erforderlich waren – zu DDR-Zeiten und auch in der Wendezeit mangelte es bekannterweise an Geld und Materialien, um in moderne wasserwirtschaftlichen Anlagen zu investieren. “Auch wenn heute noch einzelne Trinkwasserleitungen und Kanäle über 50 Jahre auf dem Buckel haben, können wir sagen, dass sich dank guter Pflege alles in einem vernünftigen Zustand befindet”, schätzt Lutz Kunath ein. Damit die Ver- und Entsorgungssicherheit auch für künftige Generationen dauerhaft gewährleistet werden könne, müsse der VVGG dennoch weiterhin in die Anlagen investieren. “Das ist wie bei den Autobahnen. Auch die müssen gepflegt und regelmäßig erneuert werden.”
Mit der Entscheidung, in Prießnitz ein komplett neues Wasserwerk zu bauen, habe man die Weichen Richtung Zukunft gestellt, betont Lutz Kunath. Fast fünf Millionen Euro investiert die KWW hier. Zwei alte Wasserwerke (das in Prießnitz und Frohburg) werden nach Inbetriebnahme vom Netz genommen. “Ein neues Wasserwerk”, weiß der VVGG-Geschäftsführer, “wird nicht alle Tage gebaut. Dank der Unterstützung unseres Betriebsführers gelingt es uns dieses Projekt erfolgreich zu meistern.” Schon im Spätsommer soll der Probebetrieb beginnen.