Abriss soll Ende Oktober beendet sein / Gestaltung der Außenanlagen im kommenden Jahr vorgesehen
Bis Ende Oktober soll der Abriss des alten Prießnitzer Wasserwerkes abgeschlossen sein. Die Kommunale Wasserwerke Grimma-Geithain GmbH (KWW) hatte gleich neben dem Altwerk eine neue Anlage bauen lassen, die inzwischen die Trinkwasserversorgung der umliegenden Ortschaften übernimmt und zu einem wichtigen Baustein im Verbundsystem der Wasserwerke im Gebiet des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain geworden ist.
Mittlerweile ist das in den 1950er-Jahren gebaute Prießnitzer Wasserwerk zumindest oberirdisch komplett entkernt und zu großen Teilen nicht mehr vorhanden. Seit Juni wird daran gearbeitet. „Der Bagger steht jetzt eine Etage tiefer und arbeitet sich im Keller weiter vor“, informiert Jens Glöckner, der die Maßnahme als Projektleiter der Veolia Wasser Deutschland GmbH begleitet.
Bei den Arbeiten müssen alle eingesetzten Materialien voneinander getrennt und entsprechend entsorgt werden. Unterschieden wird etwa in Metalle und Nicht-Metalle. Bestimmte Stoffe fallen auch als Sondermüll an. Bereits im Vorfeld habe ein zertifiziertes Labor Proben von der Bausubstanz untersucht, um den fachgerechten Umgang damit und vor allem den Entsorgungsweg festlegen zu können. Diese Analysen würden auch während der Abrissarbeiten fortgesetzt, sagt Jens Glöckner.
Um Auflagen des Naturschutzes zu erfüllen, ist an der neuen Anlage ein Schwalbenturm entstanden. Die Mehlschwalbe, berichtet Jens Glöckner, habe das Altwerk lange Zeit als Brutstätte genutzt, in den vergangenen Jahren allerdings nicht mehr. Deshalb musste Ersatz geschaffen werden. Mit dem Schwalbenturm wurde dem Rechnung getragen.
Wenn der Abriss des Wasserwerkes beendet ist, soll 2024 das Außengelände gestaltet werden. Die Zufahrt muss hergestellt werden. Der gesamte Bereich soll ansehnlich hergerichtet werden, möglicherweise entsteht hier auch eine Streuobstwiese. Damit wäre das Gesamtvorhaben dann abgeschlossen. Die KWW investierte mehr als fünf Millionen Euro in das neue Wasserwerk. Damit habe man nicht nur den Stand der Technik hergestellt und eine moderne wasserwirtschaftliche Anlage errichten lassen, wie Verbandsgeschäftsführer Lutz Kunath deutlich machte. Gleichzeitig sei dies eine Investition in die Versorgungssicherheit in Zeiten des Klimawandels. Bis zu 5 500 Kubikmeter Rohwasser können in Prießnitz täglich zu Trinkwasser aufbereitet werden.