Hochbehälter werden regelmäßig gereinigt / Aktion in Zschadraß / Wichtige Funktion im Versorgungsnetz
Mit dem Hochbehälter Zschadraß, Baujahr 1974, ist jetzt der letzte Wasserspeicher beim turnusmäßigen Frühjahrsputz an der Reihe gewesen. Vergangene Woche wurde die 1 000 Kubikmeter fassende Anlage gründlich gereinigt – ohne Einschränkungen der Wasserversorgung und damit ohne Auswirkungen auf die Endkunden.
„Alle Behälter müssen regelmäßig gereinigt werden, weil wir darin das wichtigste Lebensmittel zwischenspeichern, um es dann in einwandfreier Qualität bis in jeden Haushalt zu liefern. Hygiene“, betont Falk Heinig, Gruppenleiter bei Veolia für den Raum Geithain, „spielt deshalb im Umgang mit Trinkwasser immer die entscheidende Rolle.“ Behälterreinigungen seien nur in der kalten Jahreszeit möglich. Sobald die Temperaturen und damit die Wasserabnahmen wieder steigen, werden die Anlagen zwingend benötigt. Außerdem sei es irgendwann auch zu warm für diese Arbeiten, weil die Gefahr einer Verkeimung zu groß werden würde, weiß Falk Heinig.
Jedes Jahr stellt Veolia im Auftrag des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain einen detaillierten Putzplan für die Wasserspeicher im Verbandsgebiet auf. Im Spätherbst und Winter 2023 standen unter anderem die beiden Behälterkammern des Prießnitzer Wasserwerkes oder die Reinwasserkammer am Wasserwerk Podelwitz auf dem Plan. Im Gegensatz zum Erdhochbehälter Ebersbach, der über zwei Kammern mit je 500 Kubikmetern Volumen verfügt, oder die noch größere Druckerhöhungsanlage in Frohburg (zweimal 750 Kubikmeter) passen in den Vorlagebehälter in Pflug (Stadt Frohburg) nur maximal sieben Kubikmeter, „aber auch der muss gereinigt werden“, betont Falk Heinig.
Unabhängig von der Größe des Behälters ist das Prozedere jedes Mal das gleiche:
1) Die Anlage wird heruntergefahren, indem die darin befindliche Wassermenge nach und nach in das Versorgungsnetz abgegeben wird; „es wird also nichts vergeudet“, bemerkt Falk Heinig.
2) Die Mitarbeiter von Veolia öffnen anschließend die Zugänge und schauen sich als nächstes in dem leeren Behälter genau um, achten dabei auf Risse oder auch Beschichtungen, die sich lösen. Wenn die Behälter gefüllt sind, könne man das nicht sehen, erläutert der Wasserexperte. Mögliche Schäden werden notiert und später behoben, wie in der vergangenen Woche in Zschadraß, wo ein Teil der Innenverkleidung erneuert wurde.
3) In weiße Einmalschutzanzüge gehüllt, kümmern sich die Mitarbeiter von Veolia nun um den eigentlichen Frühjahrsputz und rücken Ablagerungen am Boden, an den Wänden oder an der Decke zu Leibe. „Das ist alles Handarbeit“, betont Falk Heinig. Nur ein Besen, ein Hochdruckreiniger und pures Wasser kämen zum Einsatz.
4) Sobald das erledigt ist, wird der Behälter desinfiziert, etwas frisches Wasser eingelassen und bakteriologisch untersucht – „erst, wenn die Probe einwandfrei ist, füllen wir den kompletten Behälter und nehmen ihn wieder in Betrieb“, informiert der Gruppenleiter. Fehlt es an der nötigen Sorgfalt, können Keime ins gesamte Versorgungsnetz getragen werden; „das müssen wir unbedingt vermeiden“.
5) Je nach Größe ist die Putzaktion nach maximal zwei Tagen erledigt. Falk Heinig: „Länger können wir die Anlagen auch nicht entbehren, weil sie für die Stabilisierung der Trinkwasserversorgung wichtig sind und eine unentbehrliche Reserve bei einem Rohrbruch oder größeren Verbrauchsschwankungen darstellen. Außerdem sorgen sie vielerorts für den nötigen Wasserdruck.“
Auch im Raum Grimma wurden zuletzt ausgewählte Wasserspeicher gründlich gereinigt, darunter eine Kammer des sogenannten Kalkberges. Wie David Müller, der zuständige Gruppenleiter bei Veolia informiert, sei das mit insgesamt 2 800 Kubikmetern der größte Wasserspeicher für die Stadt Grimma und „extrem wichtig für die zuverlässige Versorgung“.