Mit einem Vakuumsystem in der Reichersdorfer Straße (Bad Lausick) betritt der Versorgungsverband Grimma-Geithain bei der Abwasserentsorgung im Verbands-gebiet Neuland. Am 17. Juli 2018 beginnen die Arbeiten.
„Es ist die letzte große Erschließungsmaßnahme aus dem Abwasserbeseitigungs-konzept des Verbandes“, sagt Jörg Leupold, Projektleiter beim Betriebsführer OEWA Wasser und Abwasser GmbH und zuständig für diese Maßnahme. Die Einwohner sind Mitte Mai bereits über das Vorhaben informiert worden. Die andernorts schon häufig gebaute Vakuumentwässerung hatte sich bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung als kostengünstigste Variante herauskristallisiert. Und aufgrund der topografischen Gegebenheiten auch als die am besten geeignete. Die Kommunale Wasserwerke Grimma-Geithain GmbH investiert rund 600.000 Euro – in die Vakuumentwässerung und die Erneuerung der Trinkwasserleitungen in diesem Bereich.
Vom Prinzip her wird in diesem Vakuumsystem ein Unterdruck erzeugt. Das häusliche Schmutzwasser gelangt in einen Hausanschlussschacht an der Grundstücksgrenze, den jedes Haus benötigt. Die Kosten dafür trägt der Eigentümer. Von hier aus wird das Schmutzwasser angesaugt und mit Luftdruck zum tiefsten Punkt des Systems geschickt, dem Sammeltank am Ende der Vakuumentwässerung. Der Sammeltank wird unterirdisch auf einer Wiese an der Alten Buchheimer Straße eingebaut. Ist das Schmutzwasser der angeschlossenen Grundstücke dort angekommen, wird es in die Kanalisation von Bad Lausick gepumpt und letztlich auf der kommunalen Kläranlage des Ortes gereinigt.
„Die Hausanschlussschächte werden mit einer Warnfunktion ausgerüstet und sind dann in unser Überwachungssystem eingebunden“, erläutert Jörg Leupold. Sollte es hier eine Störung geben, werden die Kollegen per SMS informiert und erhalten die Nachricht auch in der Bereitschaft direkt auf ihr Smartphone.
Das Vakuumsystem entsteht nicht nur in der Reichersdorfer Straße, sondern auch im Teichweg, im Finkenweg und in der Alten Buchheimer Straße. Sämtliche Grundstücke verfügen bisher noch über dezentrale Abwasserlösungen, also mechanische Kleinkläranlagen oder Sammelgruben, die nun abgelöst werden.
Gebaut wird voraussichtlich bis Anfang 2019. Die Firma Erdmann (Mügeln) hatte sich in der öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt und den Auftrag erhalten. Ist das Vakuumsystem fertig und funktionstüchtig, werden die Grundstückseigentümer aufgefordert, ihre privaten dezentralen Entsorgungsanlagen außer Betrieb zu nehmen.
Die Baumaßnahme hatte sich verzögert, weil erst die Arbeiten an der Staatsstraße 11 / Bundesstraße 176 in Bad Lausick abgeschlossen sein mussten, bevor man die Reichersdorfer Straße sperren kann. Es musste vor allem eine geeignete Um-leitungsstrecke für den Öffentlichen Personennahverkehr gefunden werden. Das ist
nun geschehen, so dass die Maßnahme beginnen kann.