1.040 Meter lange Leitung schafft Anschluss an zentrale Trinkwasserversorgung / Finanzierung über Fördermittel des Bundes und Freistaates sowie Baukostenzuschüsse
Damit hätte er nicht mehr gerechnet. Doch Jens Glöckner, Projektleiter bei Veolia in Grimma, wurde angenehm überrascht. Mit der finalen Baustellenabnahme am 14. Dezember in Streitwald (Stadt Frohburg) konnte noch vor Weihnachten eine weitere Baumaßnahme im Gebiet des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain (VVGG) abgeschlossen werden.
Vier Grundstücke – drei im Bereich der Schäferei und der Lindenhof – sind jetzt an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Die Kosten betragen circa 165.000 Euro. Finanziert wird das Projekt über Baukostenzuschüsse der Anlieger sowie Fördermittel.
Zum einen kommen die Zuschüsse aus einem Programm des Freistaates Sachsen, das jetzt zum 31. Dezember 2023 ausläuft. Zum anderen beteiligte sich der Bund – konkret das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft – über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarinfrastruktur und des Küstenschutzes“. Bauherrin sind die Kommunalen Wasserwerke Grimma-Geithain.
Eine rund 1 040 Meter lange Trinkwasserleitung mit einem Durchmesser von 50 Millimetern verbindet die abseits gelegenen Grundstücke, deren Bewohner ihren Wasserbedarf bisher über Hausbrunnen gedeckt haben, mit dem Ortskern. Nach sehr niederschlagsarmen Jahren fielen die Brunnen zeitweise trocken. Eine Lösung musste her, um die Wasserversorgung aufrechterhalten zu können.
„Diesen finanziellen Aufwand konnten wir als Verband nicht stemmen“, erinnerte Lutz Kunath, der Geschäftsführer des VVGG, an die Ausgangslage. Aus wirtschaftlichen Erwägungen hätte man die zentrale Erschließung dieser Splittersiedlung demnach ablehnen müssen. Allerdings passte das Projekt perfekt in ein Sonderprogramm des Freistaates, der damit Maßnahmen zur Erweiterung der öffentlichen Trinkwasserversorgung im ländlichen Raum unterstützt. Bis zu 65 Prozent der Kosten können gefördert werden. Eine Chance für die Grundstücke in Streitwald.
Im Bereich der früheren Gaststätte „Grauer Wolf“ ist der neue Leitungsabschnitt mit dem bestehenden Ortsnetz verbunden worden. Ein Schritt, der erst vollzogen werden darf, nachdem die neue Leitung gründlich gespült und desinfiziert wurde – und vor allem die Freigabe des Gesundheitsamtes vorliegt.
Die über einen Kilometer lange Trinkwasserleitung wurde grabenlos verlegt. Dabei wird die Leitung über Start- und Zielgruben, die circa 100 Meter auseinander liegen, unterirdisch eingezogen. Das so genannte Bohrspülverfahren habe sich angeboten, weil der Untergrund dies zugelassen habe, erläuterte der Projektleiter bei Veolia. Größtenteils verläuft die neue Leitung über Ackerflächen.